Zinsenbachtal

Das Zinsenbachtal ist ein kleines, zauberhaftes Tälchen, in dem viele unterschiedliche Biotope mit unterschiedlichen Ausprägungen vorkommen. Ein Spaziergang lohnt sich auf alle Fälle.

Treffpunkt

Zu unseren Spaziergängen treffen wir uns hier!

Eindrücke aus dem Zinsenbachtal

Einige Bilder

Bilder vom 23. Juni 2021

Die Jahre 2018, 2019 und 2020 waren Dürrejahre, im Jahr 2021 hat es gut geregnet. In den Dürrejahren sind die Bäume auf einer großen Fläche einfach verdorrt. Das Jahr 2021 brachte eine deutliche Entspannung. Auf den Kahlschlagflächen konnte Grünes nachwachsen. Das wäre in einem Dürrejahr nicht möglich gewesen.

Ob diese Baumruinen einer Fichtenplantage wohl stehenbleiben dürfen?
Oder werden auch sie zu Geld gemacht?

Im Schutze des verdorrten Waldes wachsen bereits wieder Pflänzchen heran. Bleiben die Skelette stehen, haben sie gute Chancen. Wie Messungen zeigen, bleibt die Temperatur in heißen Sommern zwischen solch verdorrten Bäumen bis zu 10°C kühler als auf einer abgeräumten Fläche. Siehe hier!

Direkt neben dieser verdorrten Fichtenplantage ist der Weg so dicht und hart wie Beton, so dass kein Regenwasser versickern kann. Das kostbare Nass fließt ungenutzt ab.

Kontrast einige hundert Meter weiter

Schöner, grüner Etagen-Wald

Warum wächst der Wald hier unten so schön und
warum ist der oben auf der Höhe ausgetrocknet?

Das hat mehrere Gründe. Natürlich ist der grüne Wald an einem Nordhang und damit nicht so krass der Sonne ausgesetzt. Allerdings gibt es noch andere Unterschiede:

  • Der Waldboden ist überschattet von mehreren Etagen Blattwerk.
    Daher ist die Bodentemperatur hier viel niedriger und das Wasser verdunstet nicht so schnell.
  • Es gibt sehr viele verschiedene Pflanzen.
    Jede Art hat eine besondere Aufgabe im Biotop.
  • Es liegt viel „rum“ auf dem Waldboden:
    Äste, Laub und umgefallene Bäumchen
  • Humus ist vorhanden
  • Es gibt Pilze.
    Sie versorgen den Boden und die Bäume mit Wasser – aus großer Tiefe und aus weiter Entfernung.
  • Die Pilze und die Feinwurzeln der Bäume bilden gemeinsam
    das Wood Wide Web

Das ist ein Modell für den Wald der Zukunft, der nicht nur den Klimawandel bremst, sondern auch aktiv Klima macht.

„Kleinigkeiten“

Sind die nicht lecker?

Wunderschön anzusehen und sehr gesund!

In einem intakten Wald gibt es viel zu entdecken!

Drüsiges Springkraut

Dieses zauberhafte Gewächs stammt ursprünglich aus Kaschmir. Deshalb wird es auch Indisches Springkraut genannt.
Seinen Namen hat das Springkraut von seinen Samen. Wenn die Schoten reif sind, zerplatzen sie und schießen die Samen meterweit weg.

Die Samen sind sehr lecker und sehr gesund.
Probier mal!

Das Springkraut zählt also zu den Neophyten, also Pflanzen, die nicht in bei uns heimisch sind. An den Ufern der Sieg, an der ehemaligen Siegplatte und anderswo wachsen sie teilweise massenhaft. Man könnte das als problematisch betrachten oder als eine gute Starthilfe für heimische Biotope. Die ungeheure Biomasse, die vom Springkraut erzeugt wird, dient zur Bildung von Humus und kann deshalb jede Menge CO2 binden.

Der Zinsenbach

Hier kann man schön sehen, wie sich der Zinsenbach in das Sediment eingegraben hat.

Einfach toll, wie die Ufer und die Flächen daneben bewachsen sind. Wenn man hier der Natur ihren Lauf ließe, hätte man hier bald einen Sumpf, vielleicht sogar ein Moor. Das würde eine ganz besondere Artenvielfalt bedeuten und: dass jede Menge CO2 gespeichert würde. Das wäre dann der Wasserspeicher, der die Waldbiotope ringsherum versorgen würde. Abgesehen davon, dass diese selbst wieder Wasser speichern.

An dieser Stelle kann man ahnen, wie das Tal aussehen könnte, wenn es der Natur überlassen würde. Der Bach ist kaum noch zu sehen und der Boden versumpft.

Hier wächst Mädesüß. Es ist ein traditionelles Heilkraut, das gegen Kopfschmerzen hilft. Wenn man die Blätter zwischen den Fingern zerreibt oder isst, riecht und schmeckt es wie eine Kopfschmerztablette, z. B. Aspirin. Es wirkt ähnlich wie Weidenrinde. Zusätzlich kann es bei Infektionen und Erkältungskrankheiten genutzt werden.

Sogar Engelwurz gibt es hier, ebenfalls eine alte Heilpflanze. Wie der Name sagt, wurde und wird die Engelwurz als sehr starke Heilpflanze angesehen.

Engelwurz gibt es leider nicht oft im Siegerland.

Ein Traum

Biber an der Jagst

Dieses Foto ist an der Jagst gemacht worden.

Hier sind Biber eingewandert und der NABU hat das Gelände erworben, damit die Biber geschützt sind.

Diese Überschwemmung haben sie mit einem winzigen Damm „angerichtet“. Die Wiesen links und rechts der Jagst werden dadurch unter Wasser gesetzt und die Artenvielfalt explodiert regelrecht.

Wäre das nicht ein Traum, auch im Siegerland Biber zu haben?

Wir könnten nichts Besseres tun, um den Klimaschutz zu fördern und einen Schutz gegen Dürre und Starkregen zu bekommen.

Träumen darf man ja wohl mal… (Anmerkung: In Ferndorf scheint es seit 2021 wieder einen zu geben. Link SZ einfügen.)