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Konsumdeppen

Ja – wenn der Wald zum größten Teil wieder ein natürliches Biotop werden darf, werden wir auch weniger Geld mit ihm „verdienen“. Das Wort „verdienen“ habe ich in Anführungszeichen gesetzt, weil wir darunter eine positive Handlung verstehen, die einen Lohn – nun ja – „verdient“. Wenn wir aber mit Fichtenplantagen Geld machen, haben wir es nicht „verdient“, sondern aufgrund von Zerstörung herausgezogen.

Wir sollten verstehen, dass unsere Lebensqualität und unser Glück eben nicht davon abhängen, wie viele Güter wir verbrauchen. Wenn wieder einmal davon die Rede ist, dass wir unseren Gürtel enger schnallen müssten, ist das entweder veraltetes Denken oder bewusste Irreführung.

Das Thema ist komplex und diese meine Meinung bricht mit alten und liebgewordenen Ansichten. Deshalb lege ich die Ausführungen von Prof. Niko Paech ans Herz. Eine wirkliche Freiheit und das persönliche Glück, was jedem einzelnen zugute kommt, lässt sich eben nicht mit einem (vielleicht modifizierten) „weiter so“ erreichen.

Hier ist ein interessantes Interview mit Prof. Niko Paech.

Deutschland trocknet langsam aus

Heute Morgen im Wetterbericht:
Sonnenschein – super nach den langen, grauen Wintermonaten! – und
Waldbrandgefahr!

Moment mal!
Wir hatten 2021 doch einen Sommer, der einigermaßen gute Regenmengen gebracht hat und einen Winter, der zwar keiner war, aber ebenfalls viel Regen brachte.

Warum Waldbrandgefahr?

Eigentlich sollte es in dieser Jahreszeit noch deutlich mehr Niederschläge geben, aber – und das ist die gute Nachricht – in den tieferen Bodenschichten ist die Bodenfeuchte wieder besser. Jedenfalls sehr viel besser als in den Dürrejahren.

Hier der Link auf die Website, auf der der Deutsche Wetterdienst die Bodenfeuchte bis in eine Tiefe von 2 Metern veröffentlicht.

Die Waldbesitzer befürchten, weniger Geld aus ihren Flächen ziehen zu können, wenn sie einen naturnahen Wald ermöglichen. Ob sie und wir es wahrhaben wollen oder nicht:
Wenn es nicht genügend naturnahe Wälder mit einer hohen Wasserspeicherfähigkeit gibt, werden sie gar nichts mehr „verdienen“.

Der folgende Beitrag der Tagesschau könnte als Augenöffner dienen.

Darin heißt es:

Der Wasserrückgang in Deutschland beträgt etwa 2,5 Gigatonnen oder Kubikkilometer im Jahr. Damit gehört es zu den Regionen mit dem höchsten Wasserverlust weltweit.

Purpose-Unternehmen

Aus den von mir geliebten und gegen den Klimawandel notwendigen Wald-Biotopen wird nichts, wenn wir nicht auch Wirtschaft neu denken. In diese Situation sind wir ja erst durch Gier gekommen, also dem Drang, möglichst viel Geld aus einem Unternehmen zu ziehen.
Das Wort Geld „verdienen“ verwende ich ganz bewusst nicht, denn verdienen bedeutet ja, dass man etwas Gutes getan hat, durch das man sich etwas „verdient“ hat. Bei dem aktuell vorherrschenden Turbo-Kapitalismus ist das aber definitiv nicht der Fall.

Okay – aber wer von uns ist denn frei von Gier?
Wir sind sicherlich unterschiedlich „erfolgreich“ mit der Gier, aber können wir uns völlig davon freisprechen?

Die Purpose-Unternehmen empfinde ich als eine echte Wende in der Wirtschaft. Diese Unternehmen dienen ihren Mitarbeitern und der Gemeinschaft, aber nicht mehr dem Kapital. Der Sinn eines Purpose-Unternehmens ist nicht mehr, möglichst viel Geld zu „machen“, sondern der Sinn besteht in dem, was sie tun. Es geht nicht darum, nichts mehr zu verdienen, denn jeder Mensch braucht Geld. Aber so viel, dass man dieses Geld im ganzen Leben nicht einmal ansatzweise ausgeben könnte?
Cui bono? Wem nützen Amazon, Google und Co. wirklich?

Purpose-Unternehmen beinhalten eine völlig neue Form, Wirtschaft zu denken. Herkömmliche Begriffe sind für sie schwer anwendbar.

Hier geht es zur Website der Purpose-Economy.org

ARTE hat einen tollen Bericht darüber gebracht:

https://www.youtube.com/watch?v=g3CuQ75anOc


Und hier geht’s zu meiner Lieblings-Suchmaschine Ecosia, auch ein Purpose-Unternehmen!


Nationalpark Bayerischer Wald

Den Nationalpark Bayerischer Wald fand ich schon immer faszinierend. Wie wurde damals darüber gestritten, ob der Borkenkäfer einfach „wüten“ durfte. Auf riesigen Flächen starb der Wald ab.

Der Wald?
Nein!
Nicht der Wald!
Es gab nämlich keinen Wald, der abstarb, sondern nur triste Fichten-Felder.

Und wie steht der Nationalpark Bayerischer Wald heute da?

Hier gibt es den Beitrag über Hans Bibelriether, der maßgeblich daran beteiligt war, dass es diesen phantastischen Nationalpark in dieser Form gibt.
Ein unglaublicher Mann!
Hier ist seine Geschichte:

Klimaschutz: Wieso so langsam?

Seit Jahrzehnten werden wir von den Wissenschaftlern gewarnt. Und dennoch kommt der Klimaschutz nicht voran.

Woran liegt das?
Dazu gibt es hier eine interessante Analyse.

https://www.zdf.de/politik/kontext/theo-koll-kontext-klimawandel-100.html

Die harte Wahrheit ist, dass sich jeder einzelne Mensch an die eigene Nase packen müsste. Sobald es um unseren eigenen, persönlichen Beitrag geht, kneifen wir. Immer gibt es Ausreden und immer geht es gerade nicht.

Vielleicht gelingt es ja, und durch die aktuellen Klimakatastrophen beginnen wir zu handeln.

Höchste Zeit!

Bis zum letzten Tropfen

In Deutschland wurde in den letzten Jahren und Jahrzehnten zu viel Wasser aus dem Boden entnommen. Messungen ergeben, dass es sich etwa um so viel Wasser handelt, wie der Bodensee enthält. Durch die Dürrejahre 2018, 2019 und 2020 hat sich die Lage dramatisch verschärft.

Ergebnis:
Immer mehr Brunnen trocknen aus!

Dazu diese ARD-Dokumentation

Da es im Jahr 2021 genug geregnet hat, ist diese Diskussion, die in den Dürrejahren deutlich geführt wurde, wieder in den Hintergrund getreten. Wir müssen feststellen, dass das Thema Wasser eines der wichtigsten in Deutschland werden wird.

Und ja, auch hier helfen die Wald-Biotope mit ihrer Fähigkeit, große Mengen von Wasser zu erzeugen und es regnen zu lassen.

Ich suche gerade belastbare Daten darüber, wie viel Wasser ein Wald speichern kann.
Weiß jemand etwas darüber?

Unser Wald – Klimaretter oder Klimaopfer?

Richard David Precht befragt Peter Wohlleben.

Ein sehr interessanter und ernüchternder Gedanke wurde geäußert:
Es geht gar nicht um Naturschutz!
Es geht um Menschenschutz!

Vielleicht und sehr wahrscheinlich überlebt der Wald den Klimawandel,
aber wir Menschen werden die Hitze nicht aushalten.
Die Natur und ihre vielfältigen Prozesse werden auf sich auf jeden Fall weiterhin entfalten.

Was gerade in deutschen Wäldern geschieht

In den Dürrejahren sind große Waldflächen verdorrt und teilweise auch dem Feuer zum Opfer gefallen. Jetzt werden diese Flächen „abgeräumt“, wie der Kahlschlag heute genannt wird. Das hat Folgen.

Dazu ist hier der Link zu einem sehr aufschlussreichen Beitrag aus ZDF Frontal vom 16.11.2021.

Durch den Klick auf den Link wird ein neuer Tab mit der Website von ZDF Frontal erzeugt.
Gerne dort ein bisschen herumstöbern!

https://www.zdf.de/politik/frontal/klimawandel-kahlschlag-im-wald-100.html

Pilze: Die biologische Wunderwaffe

Unter diesem Titel gab es am 15.04.2021 eine Sendung auf 3sat von Gert Scobel

Dass Pilze im Ökosystem des Waldes eine ganz besondere Rolle haben, war mir klar. Doch diese Sendung von Gert Scobel zeigt, dass wir noch überhaupt nicht abschätzen können, welche Fähigkeiten Pilze haben. Allein das, was wir wissen, ist bereits atemberaubend.

Die Symbiose zwischen den Feinwurzeln der Bäume und Pilzen wird Mykorrhiza genannt. Über die Mykorrhiza sind Bäume und Pilze zu einem WWW, einem Wood Wide Web verbunden. Über dieses waldweite Gewebe tauschen die Lebewesen Informationen und lebenswichtige Stoffe aus. Über die Mykorrhiza wird der Wald in trockenen Zeiten mit Wasser versorgt.

Bitte schaut Euch diesen Film an!