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Wo unsere Erde unbewohnbar wird

In letzter Zeit gibt es immer mehr Reportagen und Berichte daüber, welche Teile unserer Erde durch den Klimawandel unbewohnbar sein werden. In der Morgenpost z.B. wird ein interaktives Modell gezeigt, wo wir die entsprechenden Orte erkunden können.

Dem möchte ich hier etwas entgegensetzen, indem ich über Erfolge beim Begrünen der Welt hinweise. In diesem Blog habe ich bereits über das Buch von Jochen Schilk hingewiesen:

Die Wiederbegrünung der Welt.

In diesem Buch berichtet Jochen Schilk über die „Begünung des Mondes“. Auf dem Gelände eines Steinbruchs, auf dem die Grundstoffe für die Herstellung von Zement gebrochen wurden, wurde ein Paradies geschaffen. Das ist Heute unter dem Namen Haller Park bekannt. Ohne die Eingriffe des Menschen wäre eine unbewohnbare Wüste zurückgeblieben. Heute ist der Haller Park ein Vorzeigeprojekt, das weit über Kenias Grenzen bekannt ist. Es ist ein beliebtes Ziel im Öko-Tourismus.

Dieses Beispiel zeigt, dass es sehr wohl möglich ist, durch Begrünung eine gut bewohnbare Erde zu erhalten. Dürre und Hitze sind durchaus nicht unabwendbar.

Pilze sind echte Öko-Ingenieure

Bekannt ist, dass in artenreichen Wäldern richtig viel CO2 gespeichert wird. Genauer:
In der Substanz, aus der die Pflanzen bestehen.

Durch Photosynthese wird das CO2 der Luft entzogen. Daraus bauen die Pflanzen ihre Zellen auf, deren Hauptbestandteil Zellulose ist, einem Mehrfachzucker, dessen Hauptbestandteil Kohlenstoff ist.

Bei der Zersetzung der Biomasse wird der Kohlenstoff in Form von CO2 wieder freigesetzt. Das sind langwierige Prozesse, und solange Biomasse vorhanden ist, und solange Humus im Boden aufgebaut wird, ist das CO2 festgelegt.

In dem Spiegel-Kolumne „Wie Pilze enorme Mengen Kohlenstoff speichern“ wird herausgearbeitet, wie stark Pilze an diesen Prozessen beteiligt sind.

Es wird wieder einmal klar, wie wenig wir bisher über Pilze wissen und wie wenig über sie geforscht worden ist.

Auf meinen Spaziergängen im Zinsenbachtal weise ich gerne darauf hin, welche zentrale Bedeutung der Boden im Wald hat. Zu sehr haben wir den Fokus auf die Bäume gehabt und nicht auf den Boden. Doch unsere Bemühungen zur Rettung des Klimas und der Artenvielfalt gerade hier, im von uns so wenig beachteten Boden und den Öko-Ingenieuren, den Pilzen.

BUND-Exkursion in das Zinsenbachtal

Mittlerweile habe ich ja schon einige Spaziergänge in das Zinsenbachtal mit immer wieder anderen Gruppen gemacht. Dieses Mal war es eine ziemlich große Schar interessierter und gut gelaunter Menschen. Und es waren Leute, die sich schon viel mit Wald, Natur und Umweltschutz beschäftigt hatten. Und ich fing wieder an, meine Fragen zu stellen; nicht ohne den Hinweis, dass es auf jede Frage mehr als nur eine Antwort gibt. Es hat richtig Freude gemacht.

Ein weiterer Bericht über diese Exkursion findet sich auf der Website des BUND und bei WirSiegen.

Foto: Ines Schulte-Wilde

Ein Blick auf einen Nordhang. Hier gibt es einen üppigen Wald mit den unterschiedlichsten Arten, Bäume mit unterschiedlichem Alter, Unterbewuchs und viel Laub und Äste auf dem Boden.

Foto: Ines Schulte-Wilde

Dieser viel trockenere und Wärmere Südhang ist von einem Eichenwald bewachsen. Dieser Wald hat einen völlig anderen Charakter.

Foto: Rolf Schirmacher

Der Zinsenbach ist auf jeden Fall ein ganz besonderer Hingucker. Alleine dieser Bach ist schon Grund genug für einen Spaziergang. Aber nur mal die Frage:
Was bewirkt, dass dieser Bach so klares Wasser hat?
Wodurch wird unser Trinkwasser so sauber und hygienisch?

Foto: Rolf Schirmacher

Was für ein Kontrast:
Die Stahlbetonbrücke über dem wunderschönen Wald des Zinsenbachtals.
… und gut gelaunte Waldbegeisterte!

Foto: Ines Schulze-Wilde

Kyrill-Pfad

In der Nacht vom 18. auf den 19. Januar 2007 hinterließ das Orkantief Kyrill in Südwesfalen eine Spur der Verwüstung.

so steht es auf der Hinweistafel am Ende des sogenannten Kyrill-Pfads

Am 16. April 2023 waren wir dort. Es regnete zwar nicht, aber es war ganz schön kalt! Das beeiträchtige aber unsere Stimmung nicht im geringsten.

Wie in einem überdimensionalen Mikado liegen die Stämme der damals umgeworfenen Stämme übereinander.

Bizarre Reste von ehemals stattlichen Bäumen zeigten sich am Weg.

Nach und nach zersetzt sich das Holz zu Humus und ermöglicht eine enorme Artenvielfalt.

Der Kyrill-Pfad ist sehr beeindruckend. Zeigt er doch, wie sich Natur von alleine entwickelt, wenn niemand etwas dazu tut. Sicher leisten solche neu entstandenen „Ur-Wälder“ einen nicht zu unterschätzenden Beitrag, um Hitze und Trockenheit, und damit den Klimawandel, zu dämpfen. Allerdings fällt auch auf, dass in der Naturverjüngung in der Hauptsache die Bäume aufwachsen, die vorher betreits dort gestanden haben.

Das Bild unten zeigt einen schönen Rundblick und …
es fällt auf, wie wenig auf diesen Flächen gewachsen ist, die nach dem Stum Kyrill abgeräumt worden sind.
Es fällt auf, wie viele starke Bäume im Schutz der umgefallenen alten Bäume des Kyrill-Pfades heranwachsen konnten.

Trockene Standorte

Wasser wird gepflanzt!

Das gilt natürlich besonders für trockene Standorte.

Wie bei allen anderen Standorten gilt auch hier:
Der Boden muss beschattet sein und es muss möglichst viel Biomasse wachsen. Dabei ist es unerheblich, ob es sich dabei um Bäume, Sträucher, Stauden oder Gräser handelt. Je kühler der Boden, desto besser kann sich die Biomasse in Humus verwandeln. Für diese Umsetzung sind Pilze wichtig. Pilze dienen neben die Zersetzung besonders von Holz auch dazu, Wasser per Mykorrhiza an die Bäume zu bringen.

In den Wäldern sollte darauf geachtet werden, dass die Bäume und andere Pflanzen heimische Arten sind. Sie fügen sich in die bei uns vorkommenden Biotope ein und unterstützen die Artenvielfalt.

Natürlich kann man überlegen, für einen Übergang auch fremde Pflanzen zu nutzen, doch haben die heimischen Baumarten eine solche genetische Vielfalt, dass sie sich an mehr Trockenheit und Hitze anpassen können.

Wir sollten nicht aus den Augen verlieren:
Das Ziel ist, zu kühlen und Wasser zu vermehren.
Das bedeutet:
Den Klimawandel zu dämpfen und vielleicht zu beenden.

Dazu sind dichte, schattige, artenreichen Wälder das beste Mittel.

Bäume für trockene Standorte:

Trinkwasserwald

Bäume Pflanzen,
Trinkwasser ernten

Der Trinkwasserwald e.V. macht deutlich, wie die Ressource Trinkwasser vermehrt werden kann. Er weist darauf hin, dass Wasser das wichtigste Lebensmittel ist, das es zu vermehren gilt.

Er macht vor, wie ein wirtschaftlicher Erfolg mit Hilfe des Waldes möglich ist. Der Fokus des Trinkwasserwald e.V. liegt auf dem Wasser, doch hat er auch die Funktion z.B. als Holzlieferant im Blick.

Hier ist der Link zum Trinkwasserwald e.V.

Bitte unbedingt anschauen!

Wald beeinflusst Klima

Sicher:
Der Wald bindet jede Menge CO2, doch langsam nehmen Wissenschaft und Berichterstattung immer mehr wahr, dass der Einfluss des Waldes auf das Klima keineswegs auf das Binden von CO2 beschränkt ist.

Es gibt einen 2. Faktor, der global sicherlich einen ähnlich großen Einfluss auf das Klima hat wie das CO2. Das ist die phänomenale Fähigkeit des Waldes, Wasser zu speichern, zu filtern, versickern zu lassen und zur Verfügung zu stellen. Weil Wald kühlt, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass es im Wald regnet und Nebel an den Ästen und Blättern des Waldes kondensiert. Auf diese Weise sorgt der Wald auch für mehr Wasser.

Über die Frage, wie der Wald das Klima beeinflusst, hat das Magazin „Spektrum der Wissenschaft“ einen Artikel veröffentlicht:
Wie Wälder das Klima beeinflussen

Zu diesem Thema gibt es eine wunderbare Website aus Österreich:
Waldgeschichten

In der ZDF Doku Terra X gab es einen tollen Beitrag über unsere Wälder mit dem Titel:
Im Reich des Wassers

Energiewunder Plattenbau

Am 20.11.2022 wurde eine sehr interessante Ausgabe des ‚Weltspiegel‘ in der ARD ausgestrahlt.

In Polen wird in privaten Haushalten sehr häufig mit Kohleöfen geheizt – mit den entsprechenden unangenehmen Abgasen. Außerdem: Kohle wird deutlich teurer, so dass die Menschen immer mehr Geld für das Heizen ausgeben müssen.

Klingt ein wenig wie Asterix und Obelix:
Ganz Polen?
Nein!
Ein kleiner Plattenbau widersetzt sich und hat gar keine Abgase mehr, dafür aber sehr niedrige Energiekosten.

Weltspiegel:
Polen: Energiewunder Plattenbau

Mehr zum Thema Wirtschaft hier!

Begrünung von Wüsten

Nein, das ist keine Übertreibung!
Tatsächlich sind viele Wüsten erfolgreich begrünt worden!

Und was in der Wüste funktioniert, sollte doch im deutschen Wald schon lange gehen, oder?
Warum gibt es hierzulande so viele Waldflächen, die einfach vertrocknet sind?

Die umfangreichste Dokumentation zur Begrünung von Wüsten und vielen anderen Landschaften habe ich in diesem Buch gefunden:

Wenn Du aus dem Staunen nicht herauskommen willst, solltest Du unbedingt dieses Buch lesen!

Wangari Maathai

Prof. Dr. Wangari Maathai aus Kenia, die sogenannte Mutter der Bäume, hat wirklich Großes in ihrem Leben geleistet.
Die von ihr gegründete Bewegung „Das Grüne Band“, die einen Wald quer durch Afrika pflanzen will, ist bisher die wohl bekannteste Initiative zur Wiederbegrünung der Wüsten. Dabei ging es dieser großen Dame auch und besonders um soziale Aspekte und Frauenrechte!

Der Mann, der die Wüste aufhielt

Ein Video, das mich absolut fasziniert hat, ist das
über den Mann, der die Wüste aufhielt.

FMNR
Farmer Managed Natural Regeneration

Nicht weniger faszinierend ist die FMNR-Methode des Australiers Tony Rinaudo.
Hier ein Beitrag in Wikipedia:
FMNR – Farmer Managed Natural Regeneration